Reinheit (Clarity)

Diamanten wurden bei extrem hohen Temperaturen und enormem Druck tief im Boden geboren und zeichnen sich daher durch einzigartige "Schönheitsflecken" aus, die entweder innen (Einschlüsse) oder außen (Verunreinigungen) sein können. Während der Bildung eines Steins können winzige Kristalle im Inneren bleiben oder durch den Einfluss äußerer Bedingungen können Unregelmäßigkeiten in seiner atomaren Struktur auftreten. Die Menge der Unvollkommenheiten eines Diamanten wird durch den Faktor Reinheit ausgedrückt, welcher einer der grundlegenden Attribute von 4C ist, die Sie beim Kauf eines Diamanten berücksichtigen sollten (Neben den klassischen 4C – Karatgewicht, Farbe, Reinheit und Schliff – fügen wir ein weiteres C hinzu, das Zertifikat, das nicht weniger wichtig ist, wenn Sie sich für den Kauf eines Diamanten entscheiden und daher sprechen wir über 5C).

Die Diamant Reinheit wird aus der Menge der vorhandenen Einschlüsse und Verunreinigungen gebildet. Steine ohne Einschlüsse und Verunreinigungen sind unglaublich selten und ihre Seltenheit wirkt sich auch auf den daraus resultierenden Preis aus. Jeder Diamant ist einzigartig. Keiner ist unter 10-facher Vergrößerung perfekt, obwohl einige Steine sich diesem außergewöhnlichen Zustand nähern.

Die Reinheit wird anhand der Anzahl, Größe, Art, Position, Farbe und Sichtbarkeit von Fehlern unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Mängel auf die inneren Eigenschaften des Diamanten bestimmt. Ein perfekter Diamant, der sauber und ohne Einschlüsse ist, ist wirklich sehr selten. Je weniger Flecken und Beimischungen sich auf der Oberfläche oder im Inneren des Diamanten befinden, desto höher ist der Reinheitsgrad. Gleichzeitig erhöht dies auch den Wert des Diamanten.

Es gibt verschiedene Arten von Einschlüssen, welche die Klarheit des Diamanten beeinflussen. Dabei kann es sich um Spalten, Risse, eingewachsene Kristalle oder andere sichtbare Veränderungen im kristallinen Gitter des Diamanten. Die genaue Bestimmung der Diamantreinheit sollte durchgeführt werden, bevor der Diamant an das Juwel angepasst wird. Die Fassung und die Position des Diamanten können nämlich oftmals die Mängel des Diamanten verbergen.

Verbesserung der Reinheit eines Diamanten

Es gibt drei grundlegende Techniken, die verwendet werden, um die Reinheit des Diamanten zu verbessern: Laserbohren, Füllen von Rissen und ein Behandlung mit einer säurehaltigen Lösung. Die letztgenannte Methode ist eine Verbesserungsmethode, die auch von GIA-Experten anerkannt wird. Im Gegensatz dazu wird das Laserbohren von diesem gemmologischen Labor nicht als Methode zugelassen, und wie beim verspachteln von Rissen sollte der Käufer vor einer Transaktion darüber informiert werden. Weder GIA, AGS (American Gemological Society) noch HRD (Diamond Council) bewerten Steine, die durch das Ausfüllen von Rissen verbessert worden sind. Institutionen wie IGL (International Gemological Institute) und EGL (European Gemological Laboratory) stellen allerdings Zertifikate für Diamanten aus, die eine Verbesserung mit Laserbohrungen oder dem Füllen von Rissen erfahren haben, bewerten diese aber anhand des Reinheitsgrades, der erst nach dieser Behandlung entsteht.

Laserbohren

Die Entwicklung der Laserbohrtechnologie hat es ermöglicht, sich direkt auf das Ziel zu konzentrieren und so die Sichtbarkeit mikroskopisch kleiner schwarzer, kohlenstoff basierter Einschlüsse deutlich zu reduzieren. Louis Perlman unternahm in den späten 1960er Jahren seinen ersten erfolgreichen Versuch, Hämatit-Einschlüsse mit dem Bohren zu beseitigen. Laserbohren wird heute in erster Linie verwendet, um subtile resp. Sehr kleine Unvollkommenheiten zu beseitigen.

Bohrungen von außen

Zum Laserbohren wird ein Infrarotlaser (Wellenlänge von ca. 1.064 nm) eingesetzt, um ein kleines Loch in den Diamanten (kleiner als 0,2 mm Durchmesser) zu bohren. Dank diesem Loch kann die dunkle Inklusion erreicht werden. Mit dem Laserstrahl wird die Unvollkommenheit weggebrannt. Alternativ wird ein kleiner Tunnel gebohrt und die Inklusion mit Bleichmittel entfernt. In der Regel werden konzentrierte Mischungen aus Flusssäure und Schwefelsäure verwendet. Diese Methode schwächt die strukturelle Integrität des Diamanten nicht, da nach dem Ende des gesamten Prozesses keine Fremdstoffe mehr im Diamanten verbleiben. Mit geeigneten Bohrtechniken bleibt lediglich ein mikroskopisch kleiner Tunnel das einzig beobachtbare Überbleibsel dieses Eingriffs.

Innere Bohrungen

Ein Laser wird aber nicht nur bei klassischen Tunneln als direkte Bohrungen von der Oberfläche her bei der Verbesserung von Diamanten eingesetzt. In den letzten Jahren wurden neue Methoden als Bohrungen im Inneren entwickelt und angewendet, damit sichtbare Verunreinigungen reduziert werden und auch Spuren zu verbergen, dass der Stein in irgendeiner Weise modifiziert wurde. Dieses innere Bohren erzeugt eine große Anzahl kleiner Bohrlöcher mit einem scheinbar nicht zusammenhängenden Muster. Diese "Tunnel" werden verwendet, um den Raum zwischen dem Einschluss und der Oberfläche des Diamanten zu überbrücken. Sie werden gezielt so angelegt, dass diese unregelmäßigen und wurmartigen Formationen denen einer Feder ähneln und so wie eine natürliche Unvollkommenheit wirken.. Diese Behandlung eignet sich besonders für Steine mit dunklen Einschlüssen die sich in der Nähe der Oberfläche befinden. Nach dem Bohren durchläuft der Diamant eine Reihe von Bädern in einer Bleichlösung, wodurch die unschönen Einschlüsse aufgelöst werden.

Füllen von Spalten und Rissen

Das Füllen von Rissen ist ebenfalls eine absichtliche Verbesserung der Reinheit des Diamanten durch einen Eingriff. Die Methode wurde 1982 vom israelischen Diamantschleifer Zvi Yehuda entwickelt. Er fand einen Weg, wie man Oberflächenspalten mit geschmolzenem Glas füllen kann. In größeren Mengen kamen in dieser Weise modifizierte Steine in den Jahren nach 1990 auf den Markt. Glas hat einen Brechungsindex der Nahe an denjenigen von Diamanten ist, daher ist Glas das perfekte Material für fast unsichtbare Füllungen von Rissen. Das Verfahren verwendet sowohl hohen Druck als auch hohe Temperaturen. Unter diesen Bedingungen wird flüssiges Glas in die Risse und Spalten eines Diamanten gegossen. Nach der Behandlung erhält der Stein damit eine ein Grad bessere Reinheit, aber seine Farbe oder Karatgewicht wird so in keiner Weise verändert. Es können auf diese Weise aber nur geringfügige Unvollkommenheiten behandelt werden. Die Sichtweise auf diese Methode der Füllung von Rissen und Spalten variiert. Zvi Yehuda selbst betrachtete den niedrigeren Preis eines so verbesserten Diamanten als Vorteil. Ein Stein mit einem Reinheitsgrad am unteren Rand der Bewertungsskala sieht nach der Behandlung wie ein Diamant aus einer höheren Kategorie aus, aber sein Wert ändert sich nicht. Zu einem solchen Preis hätte der Käufer niemals einen Stein des gleichen Grades erwerben können. Ein wesentlicher Nachteil dieser Behandlung eines Diamanten ist, dass diese nicht dauerhaft ist und die Qualität der Füllung im Laufe der Zeit abnehmen kann. Ein so modifizierter Stein kann mit Hilfe eines Mikroskops erkannt werden, unter welchem normalerweise interessante Reflexionen von hellen Farben wie lila, Orange bis hin Gelb auffallen. Bei einem Diamanten mit einer Füllung ist es möglich mit der richtigen Beleuchtung eine gelblich-braune Färbung zu sehen, welche die Gesamtfarbe des Steins beeinflussen kann.

Behandlung mit Säurelösung

Die Behandlung des Diamanten in einer Säurelösung bei hoher Temperatur und Druck ist die einzige Methode zur Reinheitsverbesserung, die von der GIA genehmigt wurde. Diese Methode funktioniert nur bei Steinen, deren schwarze Einschlüsse die Oberfläche erreichen. Wenn der Hohlraum mit der Unvollkommenheit die Oberfläche des fertig geschliffenen Diamanten nicht berührt, hat die Säure keine Chance, in diese Unvollkommenheit einzudringen. Die Behandlung mit einer säurehaltigen Lösung füllt einen Riss oder Hohlraum nicht, sondern entfernt lediglich eine dunkle Verfärbung,, die den Stein abwertet. So werden bei diesem Verfahren im besten Fall sehr auffällige, schwarze Einschlüsse entfernt und durch durchscheinende, weiße Unvollkommenheiten ersetzt. Die Methode wird sehr häufig angewendet und ist auch kostengünstig. Viele Unternehmen behandeln daher die meisten ihrer Diamanten auf diese Weise, bevor sie diese weiter sortieren. Dadurch wird sichergestellt, dass alle so erreichbaren, schwarzen Einschlüsse eliminiert werden.

Gründe für den Kauf eines Diamanten mit verbesserter Reinheit

  1. Wenn Sie ein geringeres Budget haben und immer noch einen größeren Stein wollen, sind in dieser Weise modifizierte Diamanten eine großartige Alternative, die Sie nicht ruinieren wird.
  2. Für Juweliere verbessern diese Art der Reinheitsanpassung die Chancen für einen Verkauf eines schlechteren Diamanten, der nach dem Verbesserungsprozess attraktiver aussieht.

Rat des Experten

Ein "augenreiner" Diamant zeichnet sich dadurch aus, dass er keine mit bloßem Auge sichtbaren Einschlüsse und Defekte hat. Diese Diamanten bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind viel billiger als lupenreine Diamanten mit flawless (FL) oder internal flawless (IF), die extrem selten sind und daher auch einen höheren Preis haben (Diamanten mit IF/F haben auch einen Wert als Anlage).

Mängel bei der Reinheit der Diamanten mit kleinen Einschlüssen (SI) sind oft nicht mit bloßem Auge sichtbar. Für weniger Geld bekommt man hier eine ausgezeichnete Qualität, aber bei diesem Reinheitsgrad ist die Position der Einschlüsse sehr wichtig. Wenn Sie erwägen, einen Diamanten mit diesem Reinheitsgrad zu kaufen, stellen Sie sicher, dass der Stein "Augenrein" ist.

Das Fünf-Punkte-System zur Klärung der Reinheitsgrade für jede Diamantform nach GIA sieht dann so aus:

  • 100% "Augenrein"
  • 99% "Augenrein" *
  • 70% "Augenrein"
  • 20% "Augenrein
  • "Augenunrein"

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