Tahitiperlen

Der natürliche Reiz dunkler Tahitiperlen liegt darin, dass sie Licht einfangen und in leuchtenden Reflexen zurückgeben. Da Schwarz jedoch gleichbedeutend mit Lichtlosigkeit ist, stellt sich die Frage, warum auch schwarze Perlen leuchten. Der Rand der Austern, in denen Tahitiperlen gebildet werden, ist mit einem schmalen Streifen verziert, der in allen Farben des Regenbogens schimmert. Jede Perle entlehnt sich von diesen Farben während ihres Wachstums eine oder mehrere Nuancen, die dann zu einer Grundfarbe und dem Untertonwerden, der durch sein Schillern besonders fasziniert.

Wo kommen die Tahitiperlen her

Diese exotischen Perlen stammen aus der schwarzlippigen Perlenauster: (Pinctada margaritifera cumingii) und sind relativ neu in der Perlenwelt. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts machten Robert Wan und seine New Yorker Kollegen sie populär. Im Gegensatz zu anderen Perlen haben Tahitiperlen eine natürliche dunkle Grundfarbe, was sie sehr beliebt macht. Aufgrund der großen Auswahl an Schattierungen und Reflexen ist es nicht einfach, Stücke auszuwählen, aus denen es leicht wäre, eine Halskette oder ein Armband zusammenzustellen, was sich oft in ihrem Preis widerspiegelt.

  • Schmuckset mit Tahiti Perlen Domyna
    Schmuckset mit Tahiti Perlen Domyna

Das Perlmutt wird meistens um eine organische Perle geschichtet, die für mindestens zwei Jahre in die Auster gesteckt wird, und Tahitiperlen zeichnen sich normalerweise durch eine sehr dicke Perlmuttschicht aus. Laut Gesetz dürfen Tahitiperlen nur exportiert werden, wenn die Dicke des Perlmutts 0,8 mm überschreitet, was bei Akoya-Perlen dagegen schon als sehr viel Perlmutt angesehen werden würde.

Benannt nach der Insel Tahiti, stammt diese Perle jedoch nicht direkt von dort. Auf Tahiti wurden diese Perlen allerdings schon immer rege gehandelt. Schwarzlippige Perlenaustern werden in Französisch-Polynesien, den Cookinseln, Mikronesien, Japan, Thailand, Australien und den Philippinen, den Fidschi-Inseln und Neuseeland gezüchtet. Allerdings dürfen nur Perlen aus Französisch-Polynesien die Bezeichnung Tahitiperlen tragen.

Wie werden Tahitiperlen bewertet

Perlen werden laut GIA nach sieben grundlegenden Kriterien bewertet: Farbe, Form, Größe, Perlmutt, Glanz, Oberfläche und Gesamteindruck.

Mythisches Schwarz

Tahitiperlen sind berühmt für ihre lebendigen, wechselnden, fast metallischen Farben, die sich von anderen Arten von kultivierten Salzwasserperlen abheben. Obwohl allgemein als schwarze Tahitiperlen bezeichnet, sind in Wirklichkeit eher eine ganze Reihe von Grautönen für sie typisch und sie kommen in Tönen von Weiß bis Schwarz vor. Diese Perlen haben jedoch eine einzigartige Fähigkeit in verschiedenen Farben zu schillern - von Pfauenblau bis Grün. Am meisten geschätzt werden schwarze Perlen mit Pfauenblau- und Grünreflexen, dicht gefolgt von Dunkelschwarz, Grau und Aubergine. Perlen in Pfauenblau, Grün und anderen Blautönen gelten als äußerst selten. Auf der anderen Seite gilt Schwarz-Grün als das Gebräuchlichste und finanziell Erschwinglichste.

Klassische Farbskala der Tahitiperlen
Klassische Farbskala der Tahitiperlen

Runde, birnenförmige, barocke …

Tahitperlen werden in verschiedenen Formen gebildet. Natürlich ist eine vollkommen runde Form am wertvollsten, weil sie sehr selten ist.

  • Rund (round) - eine Perle mit einer Form, die einer perfekten Kugel nähert und deren Durchmesser sich um nicht mehr als 2% ändert. Diese haben in der Regel einen sehr hohen Preis.
  • Nahezu rund (semi round) - diese Perlen sehen aus wie leicht unvollkommene Kugeln und der Unterschied in ihrem Durchmesser variiert zwischen 2-5%.
  • Nahezu barock (semi baroque) - diese Perlen haben die Form eines Knopfes (button), Tropfens (drop), einer Birne (pear) und eines Ovals (oval). Sie haben mindestens eine Symmetrieachse und werden aufgrund ihrer unregelmäßigen Form in bestimmten Halsketten, Broschen, Anhängern und Ringen verwendet.
  • Barock (baroque) - diesen Perlen fehlt die Symmetrieachse völlig.
  • Gerillte oder mit Ringen (circle/ringed) - diese Perlen haben regelmäßige Streifen oder Rillen, die senkrecht zur Symmetrieachse stehen. Sie bedecken normalerweise mehr als 1/3 der Oberfläche der Perle.
Die normalen Formen von Tahitiperlen
Die normalen Formen von Tahitiperlen

Schon wieder die Größe

Die Größe der Tahitiperlen liegt zwischen 8 und 18 mm, im Durchschnitt sind sie jedoch 13 mm groß. Perlen von 8 bis 12 mm werden am häufigsten gezüchtet, solche von 13 bis 15 mm sind selten und die von 16 bis 18 mm sind eine echte Rarität. Die Züchter, die ihr Leben damit verbringen, Perlenaustern zu pflegen, geben in der Regel sehr große Perlen aus Ihrer Zucht von Generation zu Generation als Beweis ihrer Arbeit und als Motivation für weitere Bemühungen weiter.

Tahitiperlen nach der Größe
Tahitiperlen nach der Größe

Auf welcher Skala wird die Oberfläche von Perlen bewertet?

Die Züchter und Händler handeln oft miteinander und haben daher ein einheitliches System zur Beurteilung der Qualität der Perlenoberfläche eingeführt. Für Tahitiperlen wird die A-D-Skala verwendet, die in groben Zügen dem von Mikimoto eingeführten populären AAA-A-Bewertungssystem entspricht, um den Glanz der Perle zu beschreiben.

Die Qualität der Oberfläche von Tahitiperlen wird auf der Skala A-D bewertet.
Die Qualität der Oberfläche von Tahitiperlen wird auf der Skala A-D bewertet.
Bewertung A-DBewertung AAA-ABeschreibung und Kriterien
Perfekte PerlePerfekte PerleEine fehlerlose Perle mit einem exzellenten (excellent) Glanz. Vor der Fassung oder dem Bohren weist die Perle keinerlei Einschlüsse oder Mängel auf.
AAAAWenigstens 90 % der Oberfläche der Perle sind fehlerfrei.
Höchstens 10 % der Oberfläche zeigen kleine, konzentrierte Unvollkommenheiten. Nur eine tiefere Inklusion ist gestattet. Die Perle kann ohne weitere Bearbeitung eingesetzt oder gebohrt werden. Sehr guter Glanz (very good).
A/BAA+Wenigstens 80 % der Oberfläche der Perle sind fehlerfrei.
Höchstens 20 % der Oberfläche zeigen kleine, konzentrierte Unvollkommenheiten.
Gestattet sind nur ein oder zwei tiefe Inklusionen. Die Perle kann ohne weitere Bearbeitung eingefasst oder gebohrt werden. Guter (good) bis sehr guter (very good) Glanz.
BAAWenigstens 70 % der Oberfläche sind fehlerlos. Höchstens 30 % der Oberfläche zeigen kleine, konzentrierte Wachstumsmerkmale. Die Perle kann ohne weitere Bearbeitung eingefasst oder gebohrt werden.
Guter (good) bis sehr guter (very good) Glanz (Lüster).
CA+Wenigstens 40 % der Oberfläche der Perle sind fehlerfrei.
Bis zu 60 % der Oberfläche kann kleine, konzentrierte Wachstumsmerkmale aufweisen. Tiefe Inklusionen dürfen nicht mehr als 10 % der Oberfläche ausmachen. Befriedigender (fair) bis sehr guter (very good) Glanz.
DAWenigstens 60 % der Oberfläche der Perle zeigen Mängel.
Tiefe Inklusionen und/oder weiße Flecken in den Inklusionen bedecken bis zu 20 % der Oberfläche.
Schwacher (poor) bis sehr guter (very good) Glanz.

Preis

Tahitiperlen waren früher die seltensten und wertvollsten Zuchtperlen der Welt. Seit sich ihr Anbau jedoch auf mehr als nur einige wenige Atolle ausgebreitet hat, ist ihr Preis gefallen und Tahitiperlen sind jetzt für die breite Öffentlichkeit erschwinglich.

Interessantes

  • Eine perfekt runde große schwarze Perle wächst etwa sechs Jahre und kann in einer aus hundert Austern gefunden werden, die mit dem Fremdkörper geimpft, gezüchtet, gereinigt und anderweitig gepflegt wurden.
  • Tahitiperlen gibt es auch in Kupferfarben, Pistaziengrün oder Graubraun. Besonders interessant sind sie mit Reflexen in Regenbogenfarben und mit einem Orient in Lila, Grün, Türkis und Rosa.
  • Tiefbraun gefärbte Perlen heißen Schokoladenperlen. Da sie jedoch relativ selten sind, werden Zuchtperlen in ähnlichen Farbtönen gebleicht und gefärbt. Doch auch dies ist relativ teuer, so dass sich die Unternehmen dazu entschlossen haben, die Perlen gleich schokoladenbraun zu färben.
  • Tahitiperlen sind die einzigen, die in der ganzen Farbpalette erscheinen: von Weiß bis Schwarz.
  • Nicht nur die dunklen Perlen waren beliebt, sondern auch der innere Teil der Schwarzlippigen Perlenauster selbst. Vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre war sie deshalb fast ausgestorben.
  • Die ersten Tahitiperlen wurden Anfang der 1960er Jahre gezüchtet.
  • Aus Tahiti stammt die Geschichte des Gottes Ora, der vor langer Zeit auf einem Regenbogen die Erde besuchte und Perlenmuscheln und Perlen ihren veränderlichen Glanz verlieh.

Berühmte Perlen

Die Perlen der Viscountess Cowdray

Auf einer einzigen Schnur sind 42 Perlen mit den Maßen 6,8-11,4 mm in graubrauner Farbe aufgereiht, die mit einer Überfarbe in Schattierungen von Rosa über Violett und Grün schillern. Die Halskette stammt aus der Werkstatt Cartiers und gehörte der Viscountess Cowdray.

Die Perlen der Viscountess Cowdray

Die Drexel Perle

Die perfekt symmetrische Perle in Tropfenform mit einem Gewicht von 33,8 Karat hat eine graue Farbe mit einem rosa Unterton und silbernen Reflexen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist sie als Anhänger an einer mit Diamanten besetzten runden Platinbrosche befestigt.

Die Drexel Perle

Die Perle Schwarze Schönheit (Black Beauty)

Diese vollkommen symmetrische schwarze Perle, die in allen Regenbogenfarben schimmert, ist wegen ihrer perfekten Kombination von Farben, Orient (vielfarbiges Schimmern), Unterton (Schimmer in einer Farbe), Größe und Form sehr selten. Sie wiegt 6,53 Karat.

Die Perle Schwarze Schönheit (Black Beauty)

Quelle: pearlparadise.com, americanpearl.com, gia.edu, pearlsofjoy.com, pearl-guide.com

Bildquelle: americanpearl.com, sothebys.com, internetstones.com, dawnrosepearls.co.uk

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