Südseeperlen

Ihre Größe, die begrenzte Anbaufläche und die lange Wachstumszeit machen Südseeperlen zu einer wirklich seltenen Art. Ihre weiße bis honiggoldene Farbe und ihr sanfter Glanz sind bei Sammlern und Modedesignern aus der ganzen Welt beliebt, so dass sie nicht zögern, einen ordentlichen Packen Geld für eine Schnur perfekt zusammenpassender Südseeperlen auszugeben.

Der Rolls Royce unter den kultivierten Perlen.

Woher kommen Südseeperlen

Die größte Perlenart wird in den größten Perlenaustern geboren, die bis zur Größe eines Tellers heranwachsen. Die Austern Pinctada maxima können einen weiß-silbernen Rand haben und weiße bis hellblaue Perlen bilden oder sie haben einen goldenen Rand und produzieren Perlen in Schattierungen von Gelb bis kräftige Honigfarben.

Taucher fangen die Perlenaustern in offenen Meeren in Tiefen von bis zu 80 Metern, von wo aus sie diese in abgelegene Buchten transportieren, in denen sie durch verschmutztes Industriewasser nicht beschädigt werden können. Etwa zweijährige Austern können bereits Perlen bilden und die Züchter beginnen ihnen Fremdkörper einzupflanzen, die nach und nach in Perlmutt gehüllt werden. Nach zwei bis drei Monaten ist es Zeit für eine Röntgenkontrolle, um zu sehen, ob die Auster den eingeführten Kern abgestoßen oder sogar ausgestoßen hat. In den nächsten zwei bis drei Jahren läßt man die Südseeperlen in Ruhe wachsen. Es ist klar, dass je länger die Perle in der Auster bleibt, desto größer wird sie. Südseeperlen haben aufgrund ihrer Wachstumszeit in der Regel die dickste Perlmuttschicht aller Salzwasserperlen. Eine gesunde Pinctada maxima kann schöne und hochwertige Perlen in bis zu vier Wachstumszyklen produzieren.

Die meisten weißen Südsee-Zuchtperlen werden entlang der Nordwestküste Australiens angebaut. Goldene Südseeperlen werden auf den Philippinen und in Indonesien gezüchtet, wo im Meer gefangene Austern mit denen aus künstlichen Zuchtanlagen vermischt werden - so bleibt die Zucht gesund und der Ertrag reichlich.

  • Anhänger mit Südseeperle und Diamanten Uzy
    Anhänger mit Südseeperle und Diamanten Uzy
  • Ohrringe mit Südseeperle und Diamanten Clariss
    Ohrringe mit Südseeperle und Diamanten Clariss

Wie werden Südseeperlen bewertet

Südseeperlen sind in der Regel größer als andere Zuchtperlen und zeichnen sich durch ihren schönen seidigen Glanz aus. Da sie jedoch relativ lange wachsen, gibt es mehr Möglichkeiten für die Entstehung von Wachstumsmerkmalen (Unvollkommenheiten). Große, runde Südseeperlen ohne Mängel sind wirklich eine Rarität.

Perlen werden laut GIA nach sieben grundlegenden Kriterien bewertet: Glanz, Oberfläche, Form, Farbe, Größe, Perlmutt und der Gesamteindruck.

Weicher seidiger Glanz von Südseeperlen

Der Glanz einer Perle sagt aus, wie ihre Oberfläche das Licht reflektiert und bricht. Aufgrund der dicken Perlmuttschicht neigen Südseeperlen zu einem weichen und satten Glanz, der eher seidig als spiegelklar ist. Sie zeichnen sich auch durch eine wunderbare Veränderlichkeit aus, die Perlen mit einer dünneren Perlmuttschicht niemals erreichen können.

Glanz von Südseeperlen nach der Skala A-D
Glanz von Südseeperlen nach der Skala A-D

Glatte Oberfläche?

Südseeperlen wachsen zwei bis drei Jahre, daher neigen sie dazu, anfälliger für verschiedene Arten von Oberflächenschäden zu sein, wie zum Beispiel:

  • Bläschen (bumps)
  • Rillen (circles)
  • Flecken (spots)
  • Vertiefungen (pits)
  • Fältchen (wrinkles)

Überwiegen die Defekte an der Oberfläche der Perle, spricht man von „stark beschädigt“. Wenn jedoch Einschlüsse und andere Mängel minimal oder relativ unsichtbar sind, halten Experten diese Südseeperlen für rein. Fältchen, Bläschen oder Flecken müssen die Perfektion der Perle nicht stören und beeinträchtigen das Gesamtbild nicht. Makellose Südseeperlen sind sehr selten.

Runde Perlen als Rarität

Aufgrund der Dauer ihrer Wachstumsphase werden Südseeperlen in verschiedenen Formen gebildet. Runde und fast runde (semi round) überschwemmen den Markt keinesfalls (sie machen 10-30% der Produktion aus), viel häufiger sind die Formen Barock (baroque), Fast Barock (semi baroque), Tropfen (drop), Knopf (button), Oval (oval), Kreis (circle) und gerillte (ringed). Barockperlen und tropfenförmige Perlen werden von Juwelieren geliebt, die für sie einzigartigen Schmuck entwerfen, der ihre Farbe und ihren Glanz hervorhebt.

Klassische Formen der Südseeperlen
Klassische Formen der Südseeperlen

Runde Südseeperlen haben einen Durchmesser, der an keiner Stelle der Perle um mehr als 2% abweicht. Z. B. hat eine perfekt runde Südseeperle einen kleinsten Durchmesser von 12mm und einen größten Durchmesser von 12,1mm, dann variiert der Durchmesser um 1% (12: 12,1 = 0,99). Diese Perle ist daher zu 99% rund - und als solche sehr hoch bewertet.

Bei nahezu runden Südseeperlen beträgt der Unterschied der Durchmesser mehr als 2 %. Sehr oft werden Halsketten aus einer Kombination von runden und nahezu runden Südseeperlen hergestellt, denn es ist gar nicht so einfach genügend Perlen zu sammeln, die in Grundfarbe, Form, Unterton, Qualität und Glanz perfekt zusammenpassen.

Die Form eines Knopfes ist ab dem Zeitpunkt gegeben, an dem die Durchmesserdifferenz 20 % überschreitet (z.B. 12 und 12,5 mm). Zur Herstellung von Ohrringen werden am häufigsten knopfförmige Südseeperlen verwendet – vor allem solche, die auf den ersten Blick rund erscheinen.

Schönheit und Reiz der Weißen und Goldfarbenen

Perlenaustern bilden am häufigsten Südseeperlen in Weiß, Silber, Rosa und Gold. Der Farbton wird hauptsächlich durch die Region bestimmt, aus der die Perle stammt. Austern mit silbernem Rand produzieren vor allem Perlen in Weiß, Silber, solche mit wasserblauem Rand bilden Perlen in verschiedenen Blautönen. Creme- und champagnerfarbene, gelb-goldene bis honigfarbene Südseeperlen stammen von Austern mit Goldrand. Die natürlichen Farben der Südseeperlen sind reich an Farbtönen und unverwechselbar, nach der Ernte werden die Perlen meist nur gewaschen und poliert, um ihren natürlichen Glanz hervorzuheben.

Die häufigsten Farben der Südseeperlen
Die häufigsten Farben der Südseeperlen

Wieder die Größe

Südseeperlen haben eine Größe von 8 bis 22 mm, aber im Durchschnitt sind weiße Perlen etwa 12-15 mm groß, goldene Perlen etwa 10-13 mm. Die Dicke der Perlmuttschicht entspricht 2-6 mm (vielmal mehr als der Durchschnitt von Akoya-Perlen). Kleinere Perlen (2-8 mm) kommen selten vor, am häufigsten sind dies jedoch die sogenannten Keshi-Perlen, die sich durch eine barocke Form und einen fehlenden Kern auszeichnen - sie bestehen nur aus Perlmutt.

Auf welcher Skala werden Südseeperlen bewertet?

Für Südseeperlen, auch für die aus Tahiti, werden zwei Bewertungssysteme verwendet, die Skala A-D und die AAA-A-Skala. Obwohl die Farbe den Endpreis der Südseeperle erheblich beeinflusst, beeinflusst sie nicht unbedingt ihre Klassifizierung. Zum Beispiel kann sich eine Kette aus hellgelben Südseeperlen der AAA-Klasse im Preis erheblich von der gleichen Kette aus kräftig goldenen Perlen der AAA-Klasse unterscheiden.

Bewertung A-DBewertung AAA-ABeschreibung und Kriterien
Perfekte PerlePerfekte PerleEine fehlerlose Perle mit einem exzellenten (excellent) Glanz. Vor der Fassung oder dem Bohren weist die Perle keinerlei Einschlüsse oder Mängel auf.
AAAAWenigstens 90 % der Oberfläche der Perle sind fehlerfrei.
Höchstens 10 % der Oberfläche zeigen kleine, konzentrierte Unvollkommenheiten. Nur eine tiefere Inklusion ist gestattet. Die Perle kann ohne weitere Bearbeitung eingesetzt oder gebohrt werden. Sehr guter Glanz (very good).
A/BAA+Wenigstens 80 % der Oberfläche der Perle sind fehlerfrei.
Höchstens 20 % der Oberfläche zeigen kleine, konzentrierte Unvollkommenheiten (Wachstumsmerkmale). Gestattet sind nur ein oder zwei tiefe Inklusionen. Die Perle kann ohne weitere Bearbeitung eingefasst oder gebohrt werden. Guter (good) bis sehr guter (very good) Glanz.
BAAWenigstens 70 % der Oberfläche sind fehlerlos. Höchstens 30 % der Oberfläche zeigen kleine, konzentrierte Wachstumsmerkmale. Die Perle kann ohne weitere Bearbeitung eingefasst oder gebohrt werden.
Guter (good) bis sehr guter (very good) Glanz (Lüster).
CA+Wenigstens 40 % der Oberfläche der Perle sind fehlerfrei.
Bis zu 60 % der Oberfläche kann kleine, konzentrierte Wachstumsmerkmale aufweisen. Tiefe Inklusionen dürfen nicht mehr als 10 % der Oberfläche ausmachen.
Befriedigender (fair) bis sehr guter (very good) Glanz.
DAWenigstens 60 % der Oberfläche der Perle zeigen Mängel.
Tiefe Inklusionen und/oder weiße Flecken in den Inklusionen bedecken bis zu 20 % der Oberfläche.
Schwacher (poor) bis sehr guter (very good) Glanz.

Preis

Südseeperlen gehören zu den seltensten und wertvollsten Zuchtperlen der Gegenwart. Die runden Perlen werden hauptsächlich für Halsketten verwendet. Wenn Sie sich also nach Ohrringen aus runden und nicht knopfförmigen Perlen sehnen, zahlen Sie extra. Große weiße, gleichmäßig runde Südseeperlen sind einfach die teuersten auf dem Markt.

Interessantes

  • Südseeperlen werden seit Tausenden von Jahren in den Gewässern Australiens und der Umgebung gefunden. Die australischen Ureinwohner glaubten an ihre übernatürlichen Fähigkeiten und nutzten sie dazu, um die Bedeutung von Träumen zu interpretieren. Darüber hinaus verwendeten sie Perlen nicht nur als Schmuck, sondern auch als Zahlungsmittel.
  • Im 16. und 17. Jahrhundert, zur Zeit der großen Entdeckungen in Übersee, lernten die Europäer den Perlenreichtum des Südpazifiks kennen und es entstand eine riesige Nachfrage nach Südseeperlen. Die Gier der westlichen Welt führte im 18. und 19. Jahrhundert zur fast vollständigen Ausrottung der Austern, in denen die Perlen gebildet werden.
  • Erst in den 1950er Jahren des 20. Jahrhunderts begann man Südseeperlen zu züchten. Heute machen sie etwa 10 % der Gesamtproduktion von Salzwasserperlen aus.
  • Die australische Stadt Broome dominiert seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Produktion weißer Südseeperlen.
  • Für die Herstellung eines einzigen Colliers aus 33 Perlen werden die Perlen in der Regel von den Sortiererinnen aus mindestens 10.000 Südseeperlen ausgewählt.

Berühmte Perlen

Die Paspaley Perle

Die perfekteste bisher gezüchtete Südseeperle wurde 2002 auf einer Farm vor der Nordküste Australiens angebaut. Sie besticht durch ihre außergewöhnlich runde Form und ihre silbrig-weiße Farbe mit einem zartrosa Unterton und seidigem Glanz. Sie misst 20,40 mm im Durchmesser und wiegt 12,188 g (fast 61 Karat), was sie zu einer der größten Zuchtperlen der Welt macht.

Die Paspaley Perle

Die tropfenförmige Paspaley-Perle

An der Küste von Darwin in Nordaustralien wurden zwei fast identische Südseeperlen mit einem Gewicht von 18,75 Karat gezüchtet. Eine ist eher tropfenförmig, die andere birnenförmig, aber beide zeichnen sich durch eine perfekte Symmetrie aus. Sie besitzen eine glatte Oberfläche ohne Mängel und einen seidigen Glanz. Beide sind weiß und schimmern in Silber, Cremefarben, Gelb und Gold.

Die tropfenförmige Paspaley-Perle

Die Arco Valley Perle

Die 575 Karat (115 g) schwere Perle, die aus dem 11. Jahrhundert v. Chr. stammt und chinesischen, persischen und mongolischen Herrschern gehörte, wurde im 13. Jahrhundert dem berühmten Reisenden Marco Polo geschenkt. Diese barocke Perle wuchs zwischen Austernmantel und Austernschale bis auf eine Länge von 7,9 cm heran. Ihre weiße Farbe wird durch blaue, rosa und cremefarbene Untertöne akzentuiert.

Die Arco Valley Perle

Quelle: gia.edu, pearlsofjoy.com, en.wikipedia.org, pearl-guide.com, americanpearl.com, pearlparadise.com, internetstones.com

Bildquelle: dawnrosepearls.co.uk, americanpearl.com, internetstones.com

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